
Ich weiss nicht, ob es für einen Trend reicht, aber ich nehme häufiger war, dass sich Banken und bankennahe Dienstleister für ein zertfiziertes Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001 entscheiden.
Mir scheint dabei für die Zielsetzung die kommunikative Wirkung im Vordergrund zu stehen – was schade ist, weil es zu kurz springt und in der Wirkung an der eigentlichen Botschaft oftmals vorbei geht.
Ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) ist schliesslich kein Beweis für eine besonders gute Qualität der Produkte und Dienstleistungen, sondern für Outputkontrolle und Prozessbeherrschung. Das Ziel eines QMS ist die Vermeidung von Verschwendung und Ausschuss in der Wertschöpfung („Produktion“) und die Eingrenzung der Volatilität in den Eigenschaften von Produkt und Dienstleistung. Keine Vergeudung von Ressourcen und ein Ei wie das Andere – darum geht es.
Die Gefahr in einer Fokussierung auf die Zertifizierung („damit man was zeigen kann“) besteht darin, dass ganze Unterfangen wie eine Art Projekt oder einen Test anzugehen – und damit den notwendigen Kulturwandel zu vernachlässigen. Ähnlich dem Lean-Management geht es auch hier um eine Prozessorientierung und um ein Bekenntnis zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Womöglich besteht die wahre Kunst darin, ein QMS zu betreiben und auf die Zertifizierung zu verzichten. Dann machte man es für sich und die Kollegen – und nicht für die interessierte Öffentlichkeit.
(Siehe auch: Lean Management im Banking)