
Ich bin eher zufällig an das Buch gekommen. Es war eine Empfehlung und ich habe mich von dem „gefangen am runden Tisch“ angesprochen gefühlt. Wer kennt diese Meetings nicht, wo man nach vielen Stunden bis zum Schluss nicht weiss, ob es einen weitergebracht hat oder nicht…? Kurzum: Das Buch war ein Glücksgriff und eine wertvolle Urlaubslektüre.
Der Autor war Polizeipsychologe, Geiselexperte und Verhandlungsführer, bevor er das Schreiben (und Keynotes) für sich entdeckt hat.
Dementsprechend ist das zentrale Bild in dem Buch „die Geisel“. Es geht hauptsächlich darum, warum und wie oft wir uns selbst in Gesprächen als Geisel nehmen oder auch als Geisel nehmen lassen. Die Lösung ist innere Freiheit, Autonomie – die Arbeit setzt also an der Geisel selbst an, nicht an dem Geiselnehmer. Dies ist quasi die Grundvoraussetzung, um arbeiten zu können.
Situationen klar ansprechen, echte Beziehungen aufbauen, aktives Zuhören und sichere Basen sind die weiteren Elemente für ein erfolgreiches Verhandeln. Zudem die Erkenntnis, dass eine Person niemals das Problem bildet. Dies hilft von Feindbildern weg auf das Kernproblem zu schauen.
Viele Rezensenten empfehlen dieses Buch im Kontext mit Konfliktmanagement. Das halte ich jedoch für zu sehr zugespitzt bzw. eingeengt. Dieses Buch ist nach meinem dafürhalten für den modernen Arbeitsalltag insgesamt geeignet. Kundengespräche, Projektmeetings, usw. – viele Situationen, die nicht primär als Konflikt erlebt werden, weisen jedoch Facetten oder Muster eines Konfliktes auf. Wie positioniere ich mich? Lass ich es einfach laufen? Wie gehe ich in eine Beziehung um Einfluss zu nehmen?
Hier der Link auf das Buch im Beck-Shop (inkl. Leseprobe 1. Kapitel)
Hinweis: Dies ist eine reine Buchempfehlung. Ich habe kein Affiliateprogramm mit dem Verlag, Shop oder dem Autoren. Ich selbst habe das Buch gebraucht erstanden.