
CSR (Corporate Social Responsibility) umfasst quasi sämtliche Unternehmensbereiche:
Management und Governance, Personal, Umweltmanagement, Beschaffung und Lieferketten, Logistik und Mobilität, IT und Datenverarbeitung, Forschung und Entwicklung, Kommunikation
Das Konzept der CSR erfordert eben auch eine andere und intensivierte Kommunikation mit den Stakeholdern. Dies wird sowohl aus dem „S“ in CSR deutlich, wie auch aus den regulatorischen Anforderungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Schließlich geht es nicht um eine formalistische Berichtspflicht, sondern um eine (in bestimmten Rahmen standardisierte) Informationspflicht, die der Regulator grundsätzlich für die Stakeholder als relevant erachtet.
Eine Möglichkeit die Stakeholder einzubinden – auch über reine Kommunikation hinaus – sind Beiräte. Dieses Format lässt sich institutionalisieren, in eine Governancestruktur einbinden und – aus Unternehmenssicht attraktiv – in der Größe so gestalten, dass auch tiefgehende Interaktion möglich ist; d.h. es werden geeignete, stellvertretende und repräsentative Stakeholder(vertreter) gesucht oder gewählt und mit ihnen erfolgt dann in gewisser Weise stellvertretend der Stakeholderdialog des Unternehmens. Geringere Komplexität, fehlende Anonymität, stabiler Personenkreis, Nutzung als Soundingboard sind nur einige der möglichen Vorteile aus Unternehmenssicht.
Es gibt (inspiriert von Spitzek und Hansen, 2010) grundsätzlich vier Ausgestaltungsmöglichkeiten für eine Stakeholdereinbindung durch Beiräte, abgeschichtet in den Dimensionen Einfluß (hoch/niedrig) und Einbindungstiefe (hoch/niedrig).

In der Realität werden sich vermutlich die wenigsten Beiräte eindeutig in eine Schublade sortieren lassen und es wird viele Mischformen geben; dennoch kann dieses Schaubild einer Standortbestimmung dienen. Sowohl für die etwaige Einführung von Beiräten – als auch für eine Weiterentwicklung bestehender Beiräte.
(Anm. wegen der Ähnlichkeit: Zusammenarbeit bezieht sich auf die operative Zusammenarbeit mit starkem Gegenwartsfokus; die Kollaboration meint die Parallelisierung von Interessen und Prozessen im Rahmen der strategischen Partnerschaft, eher mit einer zukünftigen bzw. langfristigen Perspektive)
Quelle: Spitzeck, Heiko und Hansen, Erik G (2010): Stakeholder Governance: How Stakeholders Influence Corporate Decision Making. Corporate Governance: International Journal of Business in Society ,Vol. 10, No. 4, pp. 378-391. 2010.