*) erstellt mit Unterstützung von KI
Um in schwierigen Zeiten das Rating eines Unternehmens zu verbessern, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, die sowohl die finanzielle Stabilität als auch die Wettbewerbsposition und die interne Effizienz stärken. Hier sind einige Strategien, die Unternehmen anwenden können:
- Verbesserung der Eigenkapitalquote: Eine höhere Eigenkapitalquote mindert die Abhängigkeit von Fremdkapital und erhöht die Kreditwürdigkeit. Dies kann durch einbehaltene Gewinne, Kapitalerhöhungen oder die Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital erreicht werden.
- Aktives Ratingmanagement: Eine gute Informationspolitik gegenüber den Kapitalgebern, einschließlich frühzeitiger und umfassender Kommunikation, kann die Ratingnote verbessern.
- Differenzierung der Finanzierungsalternativen: Eine stärkere Diversifizierung bei der Nutzung von Finanzierungsalternativen kann die Abhängigkeit von klassischen Bankkrediten verringern. Dies kann durch Leasing oder Factoring erreicht werden; Mezzanine-Kapital kann unter Umständen Druck von Eigenkapitalquote nehmen und die Fristigkeit der Passivseite verbessern.
- Betriebswirtschaftliche Beratung und Begleitung: Das Rating und die Faktoren, die auf das Rating einwirken, können als Anlass für eine betriebswirtschaftliche Beratung und Begleitung des Unternehmens genutzt werden. Maßnahmen zur Kostensenkung oder zur Ausweitung des Kundenkreises können die Folge sein, aber beispielsweise auch ein Fokus auf die Vorbereitung einer Nachfolgelösung.
- Optimierung der Finanzstruktur: Eine solide Finanzstruktur ist die Basis für ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen. Die Optimierung der Finanzstruktur zielt sowohl auf die Verbesserung der Unternehmensrendite als auch des Ratings ab. (Fristenkongruenz ist hier ein Zauberwort!)
- Compliance-Management: Ein funktionierendes Compliance-Management-System kann einen positiven Rating-Effekt haben, da es dazu beiträgt, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
- Factoring: Durch den Verkauf von Forderungen an Factoringgesellschaften kann ein sofortiger Liquiditätszufluss erzielt und durch eine Reduktion von kurzfristigen Verbindlichkeiten die Bilanzstruktur verbessert werden. Gleichzeitig leistet Factoring einen Beitrag zum Management der Debitorenrisiken. (Factoring ist jedoch nicht geeignet für Unternehmen, die kurz vor der Insolvenz stehen.)
- Leasing: Leasing kann die Bilanzstruktur verbessern und die Eigenkapitalquote erhöhen. Sale-and-Lease-Back-Transaktionen können genutzt werden, um stille Reserven zu heben und/oder kurzfristige Verbindlichkeiten zu vermindern.
- Optimierte Produktpolitik: Ein optimiertes Produkt(ions)programm kann die Bestände in der Materialwirtschaft senken und das Rating verbessern.
- Working Capital Management: Ein effizientes Management der Zahlungsbedingungen auf Kunden- und Lieferantenseite ist wichtig. Unternehmen sollten ihre Forderungen und Verbindlichkeiten professionell handhaben. (siehe auch Factoring)
- Strategische Neuausrichtung: Eine klare strategische Neuausrichtung des Unternehmens kann die Wettbewerbsposition verbessern und das Rating positiv beeinflussen.
- Einbeziehung von Umweltaspekten: Die Berücksichtigung von Umweltrisiken im Rating kann zu einer verbesserten Bewertung führen.
- Frühzeitige Krisenerkennung: Die Implementierung von Frühwarnsystemen kann dazu beitragen, kritische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und die Auswirkungen abzumildern. (siehe auch Compliance-Management)
Es ist wichtig zu beachten, dass jede Maßnahme individuell auf die Situation des Unternehmens abgestimmt sein muss. Eine professionelle Beratung durch Ratingexperten oder die Hausbank kann dabei helfen, die richtigen Schritte zu identifizieren und umzusetzen.
Dies sind Handlungsfelder, auf denen der Firmenkundenberater für seine Kunden einen echten Mehrwert unter Beweis stellen kann.

Lieber Thies, ein guter und gut nachvollziehbarer Überblick über Möglichkeiten der Rating-Optimierung. Aus meiner Sicht sollten aber die ESG-Kriterien Environment, Social und Governance noch stärker hervorgehoben werden. Umweltaspekte hast Du erwähnt, wobei das deutlich mehr ist als nur die Betrachtung von Umweltrisiken. Aber auch ohne Betrachtung der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung und ohne Leadership wäre eine Betrachtung des Ratings m.E. nicht vollständig – auch wenn sich diese Kriterien nicht immer in Zahlen und Daten niederlegen lassen – wohl aber in Fakten.
Beste Grüße, Gerd
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Hallo Gerd,
genau mit den ESG-Kriterien hadere ich an der einen oder anderen Stelle. ESG ist eine Risikobewertung eines Investors oder Fremdkapitalgebers. Das ist natürlich für ein Unternehmen wichtig, die zu kennen, um attraktiv für Fremdkapitalgeber zu sein. Die Unternehmenswelt ist jedoch eher CSR, weil hierin auch das Wort „Profit“ drin vorkommt.
Die Finanzdienstleistungsindustrie betreibt die Transformation zu regulatorikgetrieben. Regulatorik schafft nur Ausweichbewegungen und keine (kaum) Investitionen. Das sehen wir gerade in der aktuellen Situation. Investitionen werden verschoben – aber für die erfolgreiche Transformation benötigen wir Investitionen.
Eine nicht ungefährliche Situation…
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