
Der Begriff des Debt-Sizing stammt aus der Projektfinanzierung. Er beschreibt die Tätigkeit, bei der ermittelt wird, wieviel Fremdkapital ein Projekt „vertragen“ kann, d.h. wieviel Überschüsse ein Projekt unter definierten Planannahmen erwirtschaftet. Indirekt bestimmt es damit den notwendigen Eigenkapitaleinsatz für ein Projekt.
Zwei Faktoren sind hierbei von besonderer Relevanz:
- ein relevantes Planszenario wird definiert (Bankers Case); alle relevanten Annahmen, die zu diesem Bankers Käs führen werden dokumentiert.
- Der notwendige Kapitaldienstdeckungsgrad (DSCR / debt service coverage ratio) wird festgelegt (>= 1); hierüber wird bestimmt, wie viel Puffer über das Planzen darüber hinaus vorgehalten werden muss.
Anders als im klassischen Firmenkunden Banking haben Projekte eine begrenzte Laufzeit, mit dem Ziel der vollständigen Amortisation und der gleichfalls vollständigen Fremdkapitalrückführung zum Ende dieser Laufzeit.
Aber: Für größere Investitionsvorhaben eines Firmenkunden kann es ein sinnvolles Instrument sein, um mit dem Kunden die Risikostruktur seiner Investition (und daraus abgeleitet auch Art und Umfang der Fremdkapitalfinanzierung) zu besprechen.
(Erfolgreiche) Unternehmer sind es oftmals gewohnt, ohne (?!) Diskussion das zu bekommen, was sie wollen – gerade von Ihrer Hausbank. Der Mehrwert einer individuellen Beratung muss jedoch darin bestehen, die unternehmerische Sichtweise des Kunden nachzuvollziehen und auch kritische Fragen stellen zu dürfen. Es kann und darf nicht nur darum gehen, am schnellsten mit den günstigsten Konditionen aus dem Knick zu kommen.
Im Sinne einer ganzheitlichen Kundenberatung muss es dazu gehören, sich mit dem Kunden auch in einer geeigneten Weise über seine persönliche Risikoeinschätzung seiner Investitionsprojekte auszutauschen. Es geht schließlich nicht nur um das Ausfallrisiko aus Sicht der Bank, sondern letztlich um den Erfolg des Kunden in seinem Grundgeschäft.